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IHGV Untertürkheim: Dranbleiben für Untertürkheim, so Stefanie Schwarz

Die IHGV-Vorsitzende Stefanie Schwarz freut sich auf ihr erstes „normales” Jahr mit vollem Veranstaltungsprogramm.

IHGV Untertürkheim: Dranbleiben für Untertürkheim, so Stefanie Schwarz

Für Stefanie Schwarz ist dieses ganze Jahr 2022 schon von Anfang an spannend. „Ich hatte ja noch kein normales Jahr als Vorsitzende”, sagt die 32-Jährige, die an der Spitze des Industrie-, Handels- und Gewerbevereins Untertürkheim (IHGV) steht. „Das wird ein Jahr des Reinkommens und Reinfindens, mit den ganzen Prozessen vertraut werden.” Und die Winzerin vom Weingut Schwarz ist schon mittendrin. Die Abendmärkte sind angelaufen, den ersten Termin mit Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper hatte sie auch schon, weitere Untertürkheimer Traditionsveranstaltungen wie der Fleggatreff im Oktober oder der Weihnachtsmarkt im Dezember sind in Vorbereitung.Dass nach den Corona-Jahren jetzt die Abendmärkte wieder angelaufen sind, freut Stefanie Schwarz besonders. Initiiert hatte die ihr Vorgänger Klaus Dieter Warth, auf den die Agentur zugekommen war, die damals mit den Abendmärkten in Bad Cannstatt begonnen hatte. Die Idee war, damit den Ort zu beleben, den Einwohnern eine regelmäßige Anlaufstelle zum Genießen und Feiern zu geben. Und ihnen natürlich auch ins Bewusstsein rücken, dass es nach wie vor lokale Händler gibt.

„Der Abendmarkt kam von Anfang an super an”, sagt die IHGV-Vorsitzende. „Das hat sehr gut funktioniert.” Und das sogar im zweiten Jahr 2019, obwohl es in dem Jahr ausgerechnet donnerstags oft regnete. Die Abendmärkte, damals hießen sie noch Feierabendmarkt, waren trotzdem gut besucht.

Und dann kam Corona. Im vergangenen Jahr, 2021, liefen die Planungen schon, dann musste doch wieder abgesagt werden. „Umso schöner, dass es jetzt wieder funktioniert”, freut sich Stefanie Schwarz. Die ersten Abende im Juni seien gut besucht gewesen. „Die Leute sind hungrig, wieder etwas zu erleben.” Und es sei extrem wichtig, dass auch wieder Leben im Ort sei, gerade weil auch Untertürkheim unter Entwicklungen wie dem Rückgang an Geschäften, dem Trading- Down-Effekt, litten.

Im Zentrum von Untertürkheim gebe es leider viele Leerstände, damit aber auch das Potenzial, dass sich neue Geschäfte ansiedeln könnten. Leider wollten aber viele Eigentümer nicht mehr verpachten, das sei ein großes Problem, so die Vorsitzende des Gewerbevereins, den es schon seit 1889 gibt. Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt gebe sich große Mühe, sei sehr engagiert. „Aber sie können auch nur versuchen zu vermitteln und auf die Eigentümer zuzugehen.”

Der IHGV selbst sei relativ gut durch die Corona-Zeit gekommen, es habe keinen Rückgang bei den Mitgliederzahlen gegeben. „Die Leute sind alle dabei, aktiv wie eh und je.” Auch neue Mitglieder könne man immer wieder begrüßen, von neuen Gastronomen bis zum neuen Raumausstatter im Ort, die gleich nach ihrer Ansiedlung in Untertürkheim eingetreten seien. „Das funktioniert sehr gut und es ist natürlich toll, dass so ein Interesse am IHGV besteht.”

Mit seinen 120 Mitgliedern ist der IHGV auch für die Politik ein wichtiger Ansprechpartner, nicht nur für den Bezirksbeirat. Im Februar hatte der IHGV-Vorstand einen ersten Termin beim Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper, um auf gewisse Dinge im Stadtbezirk hinzuweisen. „Im Ort muss eine Modernisierung stattfinden, müssen Bereich umgestaltet werden”, das habe man dem OB mitgeteilt. Und auf Projekte hingewiesen, die schon seit Jahren sozusagen auf Halde lägen, wie das Post-Areal oder die Umgestaltung des Neckarufers am Lindenschulviertel. Stefanie Schwarz: „Wir sehen unsere Rolle schon auch so, dass wir dranbleiben, immer wieder nachhaken, auch ein bisschen unangenehm sind.” Der Folgetermin mit OB Nopper ist für Mitte Juli geplant.

Die IHGV-Vorsitzende vom Weingut Schwarz hat im ganz klassischen Ausbildungsberuf Winzerin gelernt, dann Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule in Geisenheim bei Wiesbaden gelernt – und freut sich deswegen vor allem auf die Rotweinnacht. Ihrer Meinung nach sieht man viel zu wenig, dass Untertürkheim ein Weinort ist, auch, weil es beispielsweise die Kirbe als das einst größte Weinfest schon lange nicht mehr gibt. Deswegen ist die Rotweinnacht für sie so wichtig und deswegen sagt sie, dass man in der Hinsicht in Untertürkheim schon noch ein bisschen mehr machen könnte. Man darf gespannt sein, was sie als IHGV-Vorsitzende da noch so alles auf die Beine stellen wird.

Die nächsten Abendmarkt-Termine sind am 23. Juni mit dem Musikverein Untertürkheim und am 30. Juni mit dem Weingut Warth. Jürgen Brand

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