Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung und in bester Qualität sowie Frische und Geschmack haben eine lange Tradition bei der Metzgerei Philippin im Herzen von Rutesheim. Geschäftsführer und Chefs von rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit sind seit dem Tod ihres Vaters Metzgermeister Frank Philippin und sein Bruder Thomas sowie ihre Mutter Waltraud.
Seit der Gründung ist der Familienbetrieb kontinuierlich gewachsen. In den 1980er-Jahren wurde der Laden erweitert, 2006 schließlich der Alt- mit dem Neubau verknüpft, die Produktion vergrößert und das auch bei vielen Kunden von auswärts so beliebte Bistro - vorher nur ein Imbisswagen vor der Tür - eröffnet.
Je zwei leckere Tagesessen bereit Waltraud Philippin für die Kunden unter der Woche zu und am Samstag eines. Aber trotz aller Neuerungen: Die handwerkliche Tradition bleibt. Etwas ganz Besonderes ist beispielsweise der Rutesheimer Edelschinken, den Frank Philippin erstmals 2017 anlässlich des 1250-jährigen Stadtjubiläums selbst kreierte. Ganze zehn Monate dauert es vom Einsalzen bis zum Verkauf. ,,Wenig Salz und viel Zeit sind das Geheimnis", verrät der Metzgermeister.
Die Liebe zum Detail zeichnet den Betrieb aus
Handwerkliches Geschick, langjährige Erfahrung und die Liebe zum Detail zeichnen die Metzgerei Philippin seit jeher aus. Aber sie ist nicht nur bekannt für ihren hohen Anspruch an Qualität und Frische. Die Verwendung von regionalen Zutaten und Tieren aus artgerechter Haltung sowie ausgewogene Gewürzmischungen mit eigener Rezeptur, ermöglichen eine bewusste Ernährung und garantieren viele Geschmackserlebnisse der besonderen Art. ,,Von 2006 bis zu Corona haben wir immer Vollgas gegeben“, fasst Frank Philippin die stürmische Entwicklung der letzten eineinhalb Jahrzehnte zusammen - die neu gestaltete Stadtmitte Rutesheims war eine davon. Diese kam allen Ladeninhabern sehr zupass.
Am Optimismus des Metzgermeisters hat sich trotz spürbarer Kaufzurückhaltung in den vergangenen Monaten nicht viel geändert. ,,Die Leute kaufen manchmal weniger, dafür aber gezielt", beobachtet Frank Philippin. Außerdem gebe es nach wie vor ,,genügend Stammkunden, die immer gerne kommen". Ein wenig Sorgen bereitet jedoch die Personalsituation. Vor allem Auszubildende fehlen dem Fleischerhandwerk. So mussten notgedrungen auch bei Philippin die Öffnungszeiten angepasst werden. Montags bleibt der Laden zu, das Bistro aber nach wie vor offen.
Auch während Corona ist die Zeit bei der Traditionsmetzgerei nicht stehengeblieben. Denn obwohl die Metzgerei selbst im Lockdown gut lief, haben Frank und Thomas Philippin das Angebot um eine weitere Variante ergänzt: Den „Bistromat" draußen neben der Tür. Er ist immer gut bestückt und erlaubt es, Frisches vom Fertigessen bis zum Grillgut auch am Wochenende und nach Ladenschluss rund um die Uhr und völlig kontaktlos einzukaufen. Holger Schmidt