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Finanzen

Wirtschaftsreport

Aktuelles aus der Region Stuttgart

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Foto: Adobe Stock/ Merklicht

Der Raum Stuttgart gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Entsprechend groß ist das Potenzial vermögender Privat- und Unternehmenskunden, die eine professionelle Anlageberatung suchen. Neben Großbanken wie der Deutschen Bank und der Commerzbank sowie dem Platzhirschen BW-Bank tummeln sich hier auch eine Reihe von Privatbanken sowie Sparkassen und Volksbanken.BW-Bank investiert massiv in Wealth ManagementDie BW-Bank, eine Tochter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ist die unumstrittene Nummer eins. „Wir haben massiv in unser Wealth Management investiert und die Zahl unserer Berater in diesem Segment von 15 auf 70 ausgebaut“, berichtet Uwe Adamla, Chef der LBBW Assets & Wealth Management. Im Asset Management und in der Vermögensverwaltung verwaltet das Institut insgesamt 140 Milliarden Euro. Die BW-Bank hat sowohl Family Offices, als auch Stiftungen, Kunden aus dem Unternehmenssektor und vermögende Privatkunden im Visier: „Wir haben viele starke Unternehmenskunden und sehr gute Kontakte in die hiesige Unternehmenslandschaft“, erklärt Adamla. Im Hinblick auf die jüngste Entwicklung fügt er hinzu: „Die steigende Inflation und die höheren Zinsen machen die Anlegerwelt wieder bunter und vielfältiger.“ Auch Unternehmensanleihen und Sachwerte seien jetzt stärker gefragt, darunter Oldtimer und Gemälde, aber auch Edelmetalle, etwa als Beimischung im Portfolio.

Harter Kampf um vermögende Anleger

Trotz Schwankungen haben Aktien als Anlageklasse gerade in Inflationszeiten einen hohen Stellenwert – Aber auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt trotz der Wirtschaftskrise an Bedeutung bei der Anlageberatung.

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An der Börse Stuttgart Foto: dpa/Marijan Murat

Die BW-Bank sieht sich als Full-Service-Anbieter, der neben der klassischen Vermögensverwaltung auch Swaps gegen steigende Zinsen, Auslands- und Gewerbeimmobilien anbietet.

Laut Adamla profitiert die BW-Bank, die in der Vermögensverwaltung bundesweit aktiv ist, vom Research der LBBW, sei in ihren Anlageempfehlungen aber völlig unabhängig. Als positives Zeichen betrachtet es Adamla, „dass selbst junge Gründer, die mit dem Verkauf ihres Unternehmens Kasse gemacht haben, bei der Anlage auf den klassischen Anlageberater setzen“. Gezielt ausgebaut wurden in den letzten Jahren auch Anlagen nach ESG-Kriterien, die ökologisches Wirtschaften, hohe soziale Standards und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung verlangen. „Natürlich können die Kunden da nicht immer die höchsten Renditen erwarten“, sagt er.

Bethmann-Bank setzt auf Aktien

Auch für die Bethmann-Bank ist Stuttgart ein zentraler Standort. Sie hat insgesamt rund 40 Milliarden Euro Assets unter Management, gehört in Deutschland zu den großen Akteuren im Bereich des Private Banking und beschäftigt hierzulande gut 600 Mitarbeiter, davon 17 in Stuttgart, wozu noch fünf bis sechs Spezialisten kommen. Laut Markus Heilig, Regionalleiter Südwest mit Sitz in Stuttgart, wird „vermögenden privaten Kunden, die eine objektive und kompetente Beratung suchen“, eine breite Palette an Private-Banking-Leistungen angeboten. Heilig setzt auch in diesen Zeiten auf Aktien, „die immer einen hohen Stellenwert haben und gerade in Inflationszeiten trotz Schwankungen in jede Vermögensanlage gehören. Derzeit warten manche Kunden etwas ab, aber wir haben mehr Kunden, die nachkaufen als solche, die verkaufen“. Als Teil der niederländischen ABN Amro profitiere man von einer modernen IT-Struktur, „die state of the art ist, genauso wie von einem fundierten und globalen Research gerade im Bereich der Nachhaltigkeit“.

Die Nachhaltigkeit nach den ESG-Kriterien wird mit einem Punktesystem „gemessen“, das etwa den Verbrauch fossiler Energien, die bei der Produktion anfallen, erfasst. Jedem Wertpapierdepot könne sein CO2-Ausstoß zugeordnet werden. „Unser Nachhaltigkeitsansatz ist keineswegs mit Renditeabstrichen verbunden“, unterstreicht Heilig. Im Gegenteil: Gerade durch das Analysieren nachhaltiger Kriterien sei in der Vergangenheit oftmals in besonders attraktive Aktien und Wertpapiere investiert worden – mit hohen jährlichen Wertzuwächsen von bis zu 9,82 Prozent vor Kosten über zehn Jahre. „Dieses Jahr stellt eine Ausnahme dar. Denn Investitionen in Rüstungs- und Mineralölkonzerne, die besonders gut performt haben, sind bei uns ausgeschlossen.“

Ellwanger & Geiger: Vermögensverwaltung ausgebaut

Auch das Stuttgarter Traditionshaus Ellwanger & Geiger hat das ertragsstarke Kerngeschäft mit der Vermögensverwaltung ausgebaut. Die Bank hat laut Vorstandsmitglied Volker Gerstenmaier in den vergangenen beiden Jahren netto 40, beziehungsweise 120 Millionen Euro an Assets dazu gewonnen und verwaltete Ende 2021 ein Vermögen von 800 Millionen Euro für 1600 Kunden. Mit neu aufgelegten Fonds solle Kunden eine langfristige Aktienstrategie in Wachstumsfeldern mit überschaubarem Risiko angeboten werden, so Gerstenmaier, der für die Vermögens-, Anlage- und Finanzberatung verantwortlich ist.

Bankhaus Bauer: Statement für den Standort Stuttgart

Mit einem neuen Standort im BilmaHaus in der Stuttgarter Augustenstraße erhebt das Bankhaus Bauer den Anspruch, „auch für die Zukunft ein regionales Bankhaus für unsere Kunden zu sein. Damit setzen wir ein klares Statement für unsere Mitarbeiter, dass wir hier in Stuttgart einiges vorhaben“, so der Generalbevollmächtigte André Weber. Das 1931 in Stuttgart gegründete Institut gehört seit sechs Jahren zur Holding BB Beteiligungs GmbH, hinter der die mittelständisch geprägten Gesellschafter der Opta Data Abrechnungs GmbH stehen und hat vor zwei Jahren die Zentrale nach Essen verlegt. „Doch Stuttgart ist Mittelstand par excellence. Wir sehen hier riesiges Potenzial und wollen hier weiter wachsen“, erklärt Weber. Mehr als 25 Mitarbeiter des Hauses sitzen hier. „Bei der Ausrichtung der Vermögensverwaltung setzen wir zur Zeit auf internationale Einzeltitel, Wertpapiere und Unternehmen, die wir herauspicken“, sagt Weber. Gerhard Bläske

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