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Das Schmuckstück

Die Martinskirche ist das Wahrzeichen Plieningens – inklusive einer hohen Bedeutung auf den Fildern.

Das Schmuckstück

Der Turm der Martinskirche neigt sich leicht nach Westen. Foto: angü

Die Martinskirche mit ihrem markanten, nach Westen geneigten, Turm mit den schönen grünen Dachfliesen ist das Wahrzeichen von Plieningen und eine bedeutende Kirche auf den Fildern. Das romanische Schiff entstand vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts. Um 500 erfolgte die Besiedelung durch die Pleonungen. Um 600 wurde die Urkirche St. Martinus als Holzbau errichtet. Sie war eine der ersten Kirchen auf den Fildern. Im 12. Jahrhundert nahm ein Hugo von Plieningen an einem Kreuzzug nach Jerusalem teil, darauf sollen die im Wappen enthaltenen drei Rosen am Rosenzweig zurückzuführen sein. Eine Besonderheit sind die alten Steinreliefs am Dachgesims. Durch das Kloster Bebenhausen bei Tübingen, das in Plieningen Besitzungen hatte, wurde die Kirche bis 1493 um den gotischen Chor erweitert.

Die Konsolsteine am Abschluss des Maschennetzgewölbes zeigen unter anderem die Marterwerkzeuge der Kreuzigung Christi; die Schlusssteine stellen die Symbole der vier Evangelisten und den Namenspatron der Kirche dar. Das Kirchenschiff wurde 1751 verändert: aus dieser Zeit stammen die neogotischen Spitzbogenfenster und die ursprüngliche Stuckdecke mit den Wappen von Plieningen, des Herzogtums Württemberg und des Klosters Bebenhausen. Die Doppelempore datiert wie die dem Turm angefügten Treppentürme aus dem Jahr 1901. Zur Ausstattung der Kirche gehört der spätgotische Kruzifixus am Altar und der gotische Taufstein. Die Verglasung der Chorfenster mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament (von W. D. Kohler) sowie die Bronzeschale mit Darstellungen nach Röm. 6,4 (von Ulrich Henn) stammen aus dem Jahr 1965.

"Die Martinskirche war eine der ersten auf den Fildern."

1747 wurde das Alte Rathaus erbaut, Heute befinden sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft zur Martinskirche auch der Kindergarten und das Heimatmuseum. Erstmals urkundlich erwähnt wird Plieningen im Jahr 1139. Die Obere Mühle – der erste Gewerbebetrieb von Stuttgart – taucht 125 Jahre später in Quellen auf. Im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort komplett nieder. Der Ort war landwirtschaftlich geprägt. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts siedelte sich nennenswertes Gewerbe an. Christian Günther

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