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Bald keine Kohle mehr in Münster

Die Umrüstung des Heizkraftwerks auf Gas wird vor allem die Nerven der Verkehrsteilnehmer und der Anwohner an den Umleitungsstrecken strapazieren.

Bald keine Kohle mehr in Münster

Erst aus einiger Distanz wird deutlich, wie mächtig das Heizkraftwerk Münster diesen Bereich des Neckartals dominiert. Foto: Jürgen Brand

Die EnBW baut das Heizkraftwerk Münster um. Wie schon in Gaisburg geschehen soll auch dieses Kraftwerk von Kohle auf Gas umgestellt werden, langfristig könnte das Gas durch Wasserstoff ersetzt werden. Die Bauarbeiten werden Auswirkungen auf die ganze Gegend um die Stadtbezirke Münster und Bad Cannstatt haben – da dann die Neckartalstraße über viele Monate nur einspurig befahrbar sein wird.Das weithin sichtbare Kraftwerk der EnBW sorgt dafür, dass der Name des kleinsten Stuttgarter Stadtbezirks sogar über die Region hinaus bekannt ist, obwohl nur ein kleiner Teil des Kraftwerks auf der Gemarkung von Münster liegt, der größere Teil auf Bad Cannstatter Gemarkung. Aus der ganzen näheren und weiteren Umgebung bringen Müllunternehmen den gesammelten Hausmüll dorthin, immerhin rund 450.000 Tonnen pro Jahr. Dieser Müll wird im Kraftwerk verbrannt, ergänzt durch die Verbrennung von Kohle in entsprechenden Kesseln. So wird Strom und Fernwärme erzeugt.

Auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung sollen die drei Kohlekessel aus den 1980er und 90er Jahren im kommenden Jahr durch CO2-arme Gasturbinen ersetzt werden. Danach gibt es im ganzen Stadtgebiet von Stuttgart keine Energieerzeugung aus Kohle mehr. Durch die Umstellung in Münster soll der CO2-Ausstoß dort im Vergleich zu heute um 40 Prozent reduziert werden.

Im Zuge des Umbaus im Bestand soll ein 40 Meter langer Rohrbau über der Neckartalstraße installiert werden, mehrere 60 bis 63 Meter hohe Schornsteine werden errichtet, neue Gebäude für große Gasturbinen und Heißwasserkessel werden gebaut. Die Hauptarbeiten sind für den Zeitraum von März 2023 bis August 2024 geplant. Dafür werden bis zu geschätzt 350 Mitarbeiter benötigt. Parkplätze für sie werden auf dem Gelände der EnbW bei der Shell-Tankstelle entstehen. Es wird mit einem hohen Lieferverkehr-Aufkommen gerechnet, für die Baufahrzeuge gibt es wegen der beengten Platzverhältnisse auf dem Baufeld keine Park- oder Abstellmöglichkeit. Auf der Baustelle kann immer nur ein Lkw entladen werden, dann muss er das Gelände verlassen, bevor der nächste Lkw abladen kann. Zusätzlicher Lastwagenverkehr ist durch den ebenfalls im März 2023 beginnenden Bau eines Bürogebäudes auf einem Nachbargrundstück zu erwarten. Gleichzeitig läuft im Kraftwerk selbst der ganz normale Betrieb, es wird also kontinuierlich Müll angeliefert.

Um diese komplexe Verkehrssituation bewältigen zu können, muss die Neckartalstraße in eine Richtung gesperrt werden, gleichzeitig ist die Einrichtung einer Bau-/Anliegerstraße geplant. So kann der fließende Verkehr vom Baustellenverkehr getrennt, das Unfallrisiko minimiert und die Staugefahr reduziert werden. Ein Verkehrsplanungsbüro hat verschiedene Möglichkeiten der Verkehrsführung untersucht, folgende Variante wird favorisiert: In Fahrtrichtung stadtauswärts wird der Verkehr von der Kreuzung Neckartal-/Voltastraße bis zur Kreuzung Neckartal-/Haldenstraße auf die Gegenfahrbahn der Neckartalstraße geleitet. Der Verkehr stadteinwärts wird über die Strecke Haldenstraße und Krefelder Straße umgeleitet. Die Krefelder Straße würde dann zur Einbahnstraße umfunktioniert. In dieser Variante kann auch weiter aus der Neckartalstraße nach links in die Haldenstraße abgebogen werden, so wäre keine weitreichende Umleitung über den Wender an der Reinhold-Maier-Brücke in Münster erforderlich. Außerdem könnten die Ampelanlagen durch die Trennung der Fahrbeziehungen einfacher angepasst werden.

Und noch eine weitere Baustelle sorgt dafür, dass diese Variante bevorzugt wird: In den kommenden beiden Jahren soll – nach der erfolgten Fertigstellung des Rosensteintunnels – die Pragstraße zurückgebaut werden. Deshalb wird die Straße in Richtung Pragsattel phasenweise gesperrt werden müssen. Die Umleitungsstrecke soll über die Neckartalstraße erfolgen. Das ist nur in dieser Verkehrsvariante am Kraftwerk möglich, andernfalls müsste der Pragstraßenverkehr über die Wohngebiete in der Hallstraße und der Aachener Straße umgeleitet werden.

Im Bezirksbeirat Münster war schon im Juli über diese Planungen informiert worden. Die geplanten Verkehrsmaßnahmen liegen alle auf Bad Cannstatter Gemarkung, betreffen aber beispielsweise durch mögliche Rückstaus in Stadteinwärts-Richtung auch Münster. Die CDU-Fraktion befürwortete diese Variante, die SPD-Fraktion bewertete sie aber als nicht gut und nicht ausgereift für den Stadtbezirk Münster.

Die Hauptlast des Umleitungsverkehrs wird nach den jetzigen Planungen Bad Cannstatt und hier vor allem die Neckarvorstadt tragen müssen. Der dortige Bezirksbeirat reagierte bei der Vorstellung der Pläne im Oktober schockiert.

Kritisiert wurde vor allem, dass sich die rund 1 000 Fahrzeuge pro Stunde, die auf der Neckartalstraße unterwegs sind – inklusive einem Anteil von rund fünf Prozent Lastwagen –, 18 Monate lang durch die nicht sehr breite Krefelder Straße quälen sollen, zumal diese Strecke auch für den Radverkehr stadteinwärts vorgesehen sei. Stadtauswärts können die Radfahrer auf den Neckartalradweg ausweichen. Die EnBW investiert in das Umbauprojekt rund 200 Millionen Euro und setzt damit den Kohleausstieg fort. Zuletzt war bereits in Gaisburg ein neues Gasheizkraftwerk errichtet worden. Die alte, deutlich größere Kraftwerksanlage dort ist seitdem stillgelegt. Was damit geschehen soll, ist nach wie vor offen. Jürgen Brand

Lebendiger Adventskalender

An 23 Tagen gestalten Vereine, Einrichtungen, Gewerbetreibende und Privatpersonen aus dem Stadtbezirk wieder ein „Türchen“.

Adventskalender gehören zur Weihnachtszeit einfach dazu – das gilt auch für den Stadtbezirk Münster. In der Vorweihnachtszeit werden Vereine, Einrichtungen, Gewerbetreibende und Privatpersonen aus dem Stadtbezirk wieder „Kalendertürchen“ gestalten. Alle Bürgerinnen und Büger sind täglich eingeladen vorbeizukommen auf einen geselligen Abend im Advent. Die Veranstaltungen sind kostenfrei, es ist keine Anmeldung erforderlich. Der „Lebendige Adventskalender“ ist Teil des Projekts „Lebensqualität durch Nähe“, welches in Kooperation zwischen dem Handels- und Gewerbevereins, der ARGE Münster, dem Bezirksrathaus, der städtischen Wirtschaftsförderung und dem Team Soziale Stadt umgesetzt wird.

Den Auftakt macht am 1. Dezember um 18 Uhr eine Lesung mit Bezirksvorsteherin Renate Polinksi vor der Begegnungsstätte Plus in der Schussengasse 1 bis 5. Dazu gibt es Punsch, Musik und ein Lagerfeuer. Weiter geht es am 2. Dezember bereits ab 16 Uhr unter dem Motto „Winterzauber Stuggi“ mit der Ausgabe von Holz-Weihnachtsschmuck durch die sbr gGmbH in der Zuckerfabrik 30. Ebenfalls um 16 Uhr startet der „Weihnachtsmarkt light“ am 3. Dezember in der Neckartalstraße 261 inklusive Bewirtung und Kalenderverkauf durch die Fußball-Abteilung des TSVgg und des Arbeitskreises Historisches Münster. Adventliche Musik, Heißgetränke und Leckereien mit dem Duo Kraft/Autenrieth gibt es am 4. Dezember ab 18 Uhr am Tauberweg 4. Zu Punsch und Adventslieder singen lädt am 5. Dezember ab 18 Uhr die Tageseinrichtung für Kinder in die Moselstraße 20 ein.

Am 6. Dezember kommt der Nikolaus zu Besuch. Ab 16 Uhr werden Schokonikoläuser in der Apotheke Münster, Mainstraße 43 verteilt. Den Nachhaltigkeitszielen auf der Spur ist eine Aktion mit Studierenden der Universität Stuttgart im Stadtteilbüro, Austraße 12, am 7. und am 21. Dezember ab 18 Uhr. Am 8. Dezember gibt es von 14 bis 17 Uhr einen Weihnachtsstand mit selbst hergestellten Weihnachtsdekorationsartikeln auf dem Schulhof der Elise von König-Gemeinschaftsschule. Am 9. Dezember, wird eine Geschichte zum Advent im Schaufenster des Stadtteilbüros, Austraße 12, ab 18 Uhr gezeigt.

Eine Adventsfeier mit Sport und Bewirtung findet am 10. Dezember in der Sportsfactory A&S Fitness GmbH in der Murgtalstraße 60 von 16 bis 19 Uhr statt. Weihnachtliche Klänge durch Chor und Orgel zum Zuhören und Mitsingen gibt es am 11. Dezember, ab 18 Uhr in der Neuapostolischen Kirche, Austraße 81. Einen Adventsumtrunk mit Glühwein und Adventsgeschichte gibt es bei den Gartenfreunden Stuttgart-Münster, Elbestraße 157, am 12. Dezember ab 18 Uhr. Punsch, Lebkuchen und Infos zur Quartiersentwicklung gibt es am 13. Dezember, 18 Uhr bei der Baugenossenschaft Münster am Neckar am grünen Wohnzimmer, Moselstraße 93. Glühwein, Punsch und Infos zu Gesundheit und EMS Training gibt es am 14. Dezember ab 18 Uhr bei Fit the Body mit Christin Wormser-Jungbeck in der Austraße 151. Im Stadtteilbüro, Austraße 12, wird am 15. Dezember um 18 Uhr bei Punsch über die digitale Stadtbezirkskarte geplauscht. Weihnachten mit Ringelnatz, eine Lesung mit Gitarrenmusik startet in der Stadtteilbibliothek, Moselstraße 25, am 16. Dezember um 17 Uhr. In der Elbestraße 159 gibt es am 17. Dezember ab 18 Uhr Weihnachtslieder zum Zuhören und Mitsingen bei Punsch und Glühwein vom Musikverein Stuttgart-Münster. Die Katholische Kirchengemeinde veranstaltet am 18. Dezember ab 18 Uhr ein Adventssingen vor der St. Ottilia-Kirche, Elbestraße 39. Im Stadtteilbüro, Austraße 12, wird am 19. Dezember ab 17 Uhr ein Kekshaus gebastelt. Mit Kunst in den Advent geht es am 20. Dezember in der Katholische Kirchengemeinde St. Ottilia, Elbestraße 39 bei einem Gespräch mit Herrn Pfarrer Jauss über eines seiner Bilder. Ein Glühweinabend mit Feuerschalen und selbstgemachten Stollen und Punsch findet am 22. Dezember ab 18 Uhr im Weingut Zaißerei, Austraße 371, statt. Das letzte Türchen beim „Lebendigen Adventskalender in Münster wird schon am 23. Dezember geöffnet. Frozen Riverland heißt es von 14 bis 19 Uhr im Riverhouse, Austraße 370. Es gibt eine Eisstockbahn, Feuer am Beach und einen Kiosk mit Glühwein. Thomas Graf-Miedaner

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